Jun 5, 2020
#93 Das Thema Abgrenzung ist wohl ein Thema, das ziemlich viele Menschen auf diesem Planeten immer wieder oder vielleicht dauerhaft in verschiedenen Facetten beschäftigt. Ich denke, das liegt auch daran, dass besonders feinfühlige Menschen mit dem Thema eigene Grenzen und "Abgrenzung" häufig nicht ganz so unbefangen umgehen können, wie Menschen, die vielleicht nicht ganz so viel von ihrer Umwelt mitbekommen. Aus meiner Perspektive betrifft oder berührt das Thema Abgrenzung sehr viele Aspekte. Es berührt den Bereich der Hochsensibilität, es berührt selbstverständlich auch hier und da den Bereich der Traumafolgen und dementsprechend berührt es auch den Bereich früher Prägungen. Schwierigkeiten mit dem Thema Abgrenzung spiegeln sich in allen Bereichen des Lebens wider. Vor allem in Beziehungen, sowohl zu Partnerinnen und Partnern, aber auch zu Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzten und allen möglichen Menschen, mit denen man beruflich zu tun hat. Selbstverständlich betrifft es auch Freundschaften und nicht selten auch den Bereich der Beziehung zu den eigenen Kindern und Eltern. In meiner Praxis treffe ich seit vielen Jahren sehr viele Menschen, die sich mit dem Thema Abgrenzung in einer großen Herausforderung wiederfinden. Dinge, die ich dann beschrieben bekomme, sind die unterschiedlichsten Auswirkungen von mehr oder weniger dauerhaften Grenzverletzungen und Grenzüberschreitungen. Oft ist das Erleben verbunden mit Ohnmacht und Hilflosigkeit. Ganz häufig auch mit Gefühlen der Abhängigkeit und der fehlenden Selbstbestimmung, Autonomie oder Freiheit. Leider ist das häufig verbunden mit einem echten Leiden, mit sehr destruktiven, unguten Mustern, die immer wieder zu tiefen Verletzungen und auch zur Reinszenierung von alten Situationen und Verletzungen führen. Ich möchte versuchen, in dieser Folge einiges Hilfreiches zusammenzufassen, was hier unterstützend sein kann, um derartige Muster zu transformieren.